Côtes de Genève

Beim Zierschliff Côtes de Genève handelt es sich um einen der bekanntesten Zierschliffe, mit denen der Uhrmacher das Uhrwerk verfeinert. Es besteht aus geraden Streifen in unterschiedlichen Breiten und Tiefe. Côtes de Genève bezeichnet einen einzigartigen Zierschliff, der von Uhrmachern angewandt wird, um das Uhrwerk künstlerisch hervorzuheben. Bei diesem Schliff handelt es sich um eine Technik aus dem Genfer Kanton und wird dort schon seit der Zeit der Taschenuhren angewandt und speziell seit der Industriellen Revolution. Der Schliff prägt die Kunst der Uhrmacher aus Genf noch heute und wird von den unterschiedlichsten Herstellern als ansprechendes Detail genutzt. Er wird ebenfalls Genfer Streifen genannt.

Das Design des Côtes de Genève

Das Besondere am Genfer Streifen ist das Design, welches aus schräg verlaufenden Streifen besteht, die alle in der gleichen Breite gehalten sind. Sie geben der Uhr einen modernen Look, der je nach Material und Breite der Streifen aber auch traditionell wirken kann. Er befindet sich auf einem Teil des Uhrwerks, hier meist auf der Werkplatte, und ist problemlos nach dem Öffnen der Uhr sichtbar. Einige Uhrenhersteller ermöglichen mit ihren Designs zudem den Blick auf den Zierschliff über Ausstanzungen am Ziffernblatt. So wird häufig das Côtes de Genève in den Vordergrund gerückt. Da die Streifen Kratzer im Material darstellen, nehmen sie eine charakteristische graue Farbe an.

Wie entstand der Schliff?

Schon bei Taschenuhren wurde der Schliff genutzt, war damals aber ein Schutzmechanismus für das Uhrwerk. Da zu dieser Zeit die Uhren keine geschlossenen Gehäuse hatten, wurde der Genfer Streifen als Maßnahme gegen Schmutz und Staub benutzt. In den einzelnen Streifen haben sich Fremdkörper angesammelt und konnten anschließend gereinigt werden. Aus diesem Grund fand der Schliff auch Verwendung in der Industriellen Revolution und wird erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts als ästhetischer Aspekt eingesetzt.

Die Finissage

Während der Finissage kommt der Herstellungsprozess für den Côtes de Genève zum Einsatz. Vor dem Feinschliff ist das Material meist verkratzt und uneben aufgrund der vorherigen Bearbeitung. Der Schliff wirkt somit gegen die Unebenheiten der bisherigen Produktion. Hier wird die Uhr vom Uhrmacher in speziellen Vorrichtungen auf eine bestimmte Höhe eingespannt und anschließend mit einer Schleifscheibe bearbeitet. Diese rotiert in einer leichten Schräge und ermöglicht den charakteristischen Verlauf der Streifen. Der Schleifkopf besteht dabei entweder aus Holz oder Sandpapier. Nachdem die Streifen in das Material geschliffen wurden, wird die Uhr anschließend fertiggestellt.

Die Popularität des Côtes de Genève

Heute gehört das Côtes de Genève zu den Zierschliffen, die immer wieder begeisterte Blicke ernten können. Das liegt vor allem an der simplen Form, die ansprechend und hochwertig wirkt und an den folgenden Punkten:

  • Der Genfer Streifen ist ein Zierschliff
  • Besteht aus breiten, geraden Streifen
  • Stammt aus Genf
  • Grauer Farbton aufgrund des Herstellungsprozess
  • Gehört zur Finissage der Uhr
  • Wird in Deutschland "Glashütter Streifen" genannt

Der andere Genfer Streifen

Der Côtes de Genève Zierschliff wird ebenfalls in einer runden Form angewandt und erzeugt dadurch entweder Ringe oder Wellen, je nach Kunstfertigkeit. Bei dieser Form wird das Uhrwerk auf einer rotierenden Plattform fixiert und anschließend bearbeitet. Der Genfer Streifen als Ring präsentiert sich in einem anderen Charakter als die klassischen Streifen und wirkt filigraner, eleganter, etwas romantischer.