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Das Uhrmacherhandwerk - Moderne Technik und traditionelles Handwerk

16 May, 2017

Können, Geschick und Leidenschaft haben die Kunst der Uhrmacher weltberühmt gemacht. Uhrmacher fertigen nicht nur neue Uhren, sie warten und reparieren auch jede Art von Zeitmessinstrumenten. Interessenten für diesen Beruf sollten neben einer ausgeprägten Feinmotorik auch über Kenntnisse in der Mathematik und Physik mitbringen. Der anspruchsvolle Job erfordert außerdem Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit sowie eine verantwortungsvolle und gewissenhafte Arbeitsweise. 

Der Uhrmacher und das Uhrmacherhandwerk

 

So entstand das Uhrmacherhandwerk

Obwohl die Erfindung der Zeitmessung schon mehr als Tausend Jahre alt ist, gibt es die Uhrmacherzunft in Deutschland erst seit dem 16. Jahrhundert. Erste mechanische Uhren mit einem Räderwerk tauchten in Italien bereits im 14. Jahrhundert auf doch die wurden meisten in Kirchtürmen verwendet. Das Uhrwerk und andere Bauteile wurden im Laufe der Zeit immer kleiner. Bereits 1510 stellte Peter Henlein, ein Uhrmachermeister aus Nürnberg, eine Taschenuhr vor. Ob es die erste Taschenuhr war, darüber streiten sich die Gelehrten, fest steht, dass in Augsburg und Nürnberg tragbare Uhren angefertigt wurden. Getragen wurden diese Uhren, die eher als Schmuck und nicht als Zeitmesser dienten, an einer Kette um den Hals. Das Zifferblatt war noch nicht mit Glas bedeckt, geschützt wurde die Uhr in der Regel durch eine aufklappbare Abdeckung aus Messing. Erst im 17. Jahrhundert fanden die ersten Taschenuhren ihre Käufer. Besonders in der Schweiz wurde die Massenproduktion von Uhren durch die Erfindung von Uhrenwerkzeug und Werkzeugmaschinen vorangetrieben. Im 17. Und 18. Jahrhundert kamen hochwertige Uhren überwiegend aus England. Um eine besonders genau Schiffsnavigation zu ermöglichen, entwickelte der Engländer Jeremy Thacker den Chronometer, eine äußerste präzise arbeitende mechanische Uhr. Während Männer noch immer ihre Taschenuhren trugen, verwendeten ab 1920 hauptsächlich Frauen die ersten Armbanduhren.

Pioniere der Feinmechanik

Ein Uhrmacher ist ein Handwerker, der aus den Einzelteilen eine Uhr zusammenbaut oder diese wartet oder wenn nötig repariert. Die Mehrheit dieser Feinmechaniker arbeitet in Europa (besonders in der Schweiz) mit ihren Uhrenwerkzeugen in der Fertigung von Uhren aller Art. Die Erfindung der Quarzuhr war ein weiterer Quantensprung in der Geschichte der Uhrmacherei. Das Prinzip war bereits Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt, doch erste eine Verkleinerung der elektronischen Bauelemente führt zu Beginn der 1970er-Jahre zur Fertigung der ersten Quarz-Armbanduhr. Heute dominieren industriell gefertigte digitale Uhren den Markt, aber die handgefertigten feinmechanischen Meisterwerke haben ihre Wertschätzung erhalten.

Der Uhrmacher als Berufskarriere

Uhren benötigen Menschen, die schon immer wissen wollten, wie Dinge funktionieren und die eine Leidenschaft für komplexe Mechanik haben. Wer eine feste Hand und ein gutes Auge für Details besitzt und für den Perfektion kein Fremdwort ist, für den ist das Uhrmacherhandwerk vielleicht die richtige Profession. Doch die Feinmechanik ist keine leichte Angelegenheit. Für eine Ausbildung zum Uhrmacher sollten Interessenten die folgenden Eigenschaften mitbringen:

  • Neigung zu Mathematik und Physik
  • Handwerkliches Geschick
  • Feinmotorik
  • Fingerspitzengefühl
  • Technisches Verständnis
  • Abstraktes Vorstellungsvermögen
  • Hang zur Genauigkeit
  • Konzentrationsfähigkeit und Präzision
  • Spaß an Metallbearbeitung
  • Geduld, Sorgfalt und Ausdauer
  • Gutes Sehvermögen
  • Kontaktfreude

In Deutschland dauert die Ausbildung zu Uhrmachergesellen drei Jahre. Die duale Ausbildung geschieht in einem Handwerks- oder Industriebetrieb mit begleitender Berufsschule. Im Anschluss ist eine Weiterbildung zum Uhrmachermeister mit Spezialisierung auf ein bestimmtes Fachgebiet möglich.
Nie gab es eine bessere Zeit Uhrmacher zu werden. In diesem seltenen Beruf gibt es zurzeit mehr offene Stellen, als qualifizierte Handwerker. Die Nachfrage übersteigt drastisch das Angebot.