Für Erwachsene ist der schnelle Blick auf die Uhr und das Verständnis für Zeit ganz natürlich und geschieht teilweise sogar unterbewusst. Dabei vergessen Eltern leicht, dass Kinder keine Vorstellung von Stunden und Minuten haben und die Einteilung auf ihrer Kinderuhr erst lernen müssen. Dieser Vorgang kann mehr oder weniger einfach vor sich gehen und sollte von den Eltern schon früh maßgeblich unterstützt werden.
Mit Kinderuhren durch den Alltag
Auch wenn es vielen Kindern beschwerlich erscheinen mag, die Uhr zu lernen, sie profitieren dennoch nachhaltig davon. Der größte Vorteil ist dabei wohl, dass sie dadurch sehr viel selbstständiger werden. Sie verstehen erst durch diese Kenntnisse, wie sich ihr Tag konkret zusammensetzt und wann sie was erwartet. Mit Kinderuhren können sie nachvollziehen, wann es Essen gibt oder wie spät Oma und Opa zu Besuch kommen. Eltern können diesen Effekt verstärken, indem sie erste Verabredungen mit ihren Kindern ausmachen. Das kann unter anderem sein, dass sie sie zu einem bestimmten Zeitpunkt abholen. Dafür ist es notwendig, dass Eltern ihren Kindern eine Kinderuhr mitgeben, damit diese den Vorgang auch nachvollziehen können. Das kann zum Beispiel mit dem regelmäßigen Besuch im Kindergarten verknüpft werden. Schon nach kurzer Zeit wird das Kind lernen, zu welcher Zeit der Kindergarten zu ende ist und es nach Hause geht. Dadurch wird nicht nur die Uhrzeit gelernt, sondern auch das Verständnis für Termine und das Einhalten von Verabredungen geschult.
Die Kinderuhr meistern, bevor sie gemeistert werden muss
Viele Eltern lehnen den frühen Umgang mit Kinderuhren ab, weil sie der Meinung sind, dass ihre Kinder es später noch genauso gut lernen können. Dabei vergessen sie aber, dass mit dem Aufwachsen der Kinder auch der Druck wächst, mit einer Kinderuhr umgehen zu können. Gerade im Kindergarten wird deutlich, wie weit Kinder im Vergleich zu Altersgenossen entwickelt sind. Umso älter die Kinder werden, umso mehr wird vorausgesetzt, dass sie eine Kinderuhr lesen können. Eltern, die erst dann beginnen, ihre Kinder daran zu gewöhnen, setzen sich und ihre Kinder damit unnötig unter Druck. Dadurch kann es für alle Beteiligten zu einem Kampf werden, Kinderuhren werden schnell negativ wahrgenommen. Dieser Eindruck kann dann nur noch sehr schwer revidiert werden.
Wie lernen Kinder Kinderuhren kennen?
Das für Erwachsene selbstverständliche Medium Zeit, ist in Wirklichkeit ein sehr abstraktes Konstrukt, an das Kinder langsam herangeführt werden sollten. Das schaffen Eltern am ehesten durch eine Herangehensweise von den großen Einteilungen bis hin zu den Details. Bevor sie an Kinderuhren herangeführt werden, sollten Kinder daher das Konzept von Tag und Nacht und verschiedenen Tageszeiten verstanden werden. Dann kann ihnen die volle Stunde anhand einer Kinderuhr erklärt werden. Dabei muss es noch nicht unbedingt um Ziffern gehen. Stattdessen können diese durch Symbole oder Farben ersetzt werden, da diese meist bereits vertrauter sind. Im Anschluss können dann halbe Stunden, dann Viertelstunden und erst dann Minuten gelernt werden. Dabei kann dieser Vorgang sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.
