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Mondphasenuhren als Sinnbild traditioneller Uhrmacherkunst

23 Aug, 2017

Schon seit jeher übt der Mond eine besondere Anziehungskraft auf Menschen aus. Heute gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass nur durch diesen natürliche Satelliten ein Leben auf der Erde möglich ist. So stabilisiert der Mond die Gravitationskraft, ist für die Gezeiten verantwortlich und bestimmt ob Tag oder Nacht ist. Schon frühzeitig machte sich die Menschheit die regelmäßigen Mondzyklen zu nutze, um Zeitspannen zu ermitteln. Bereits im Altertum (etwa 4.000 Jahre vor Christus) wurde die Länge eines Monats an Hand des Vollmondes berechnet. Da verwundert es nicht, dass Uhrmacher begannen Mondphasenuhren für betuchte Kunden herzustellen. Auch heute noch gehört eine Mondphasenuhr zur traditionellem Handwerkskunst eines Uhrmachers.

Monduhr

 

Uhren mit Mondphasen werden wieder entdeckt

Leider verloren mechanische Armbanduhren in den 70er Jahren an Bedeutung. Damals hatte das Zeitalter der Quarzuhren begonnen. Dennoch entschied sich die Schweizer Uhrenmanufaktur Blancpain die alte Uhrmachertradition wieder aufleben zu lassen und brachte im Jahr 1980 die Mondphasenuhr Kaliber 6395 auf den Markt. Niemand ahnte damals, dass ein Armbanduhren mit einem lächelnden Gesicht als Mondanzeige neben einem Kalender so viel Aufsehen erregen würden. Schon bald erkannten auch andere Uhrenhersteller, dass die Zeit vom Mondphasenuhren zu neuem Glanz erwacht waren und nahmen diese besonderen Zeitmesser in ihr Portfolio auf.

Wie funktioniert die Darstellung der Mondphase auf einer Uhr?

Astronomisch dauert eine Mondphase 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 2,9 Sekunden. Allerdings wird die Mondphase bei der Herstellung einer Mondphasenuhr auf 29,5 Tage abgerundet. Damit der so entstandene halbe Tag überhaupt dargestellt werden kann, wird bei Mondphasenuhren ein Räderwerk mit 59 Zähnen für zweimal 29,5 Tage verwendet. Dabei werden gleich zwei Monddarstellungen verbaut, die sich parallel gegenüberliegen. Jedoch ist davon immer nur eine auf dem Zifferblatt der Armbanduhr zu sehen. Um Mitternacht erfolgt dann die Umschaltung der jeweiligen Mondphase. Allerdings geht diese klassische Art der Mondphasenuhr im Jahr rund acht Stunden beziehungsweise nach drei Jahren etwa einen Tag falsch und muss dann mechanisch korrigiert werden.

Eine moderne Mondphasenuhr läuft präziser

Eine Moderne Mondphasenuhr geht heute wesentlich genauer. Eine Abweichung tritt in der Regel erst nach 100 Jahren auf. So muss beispielsweise die Armbanduhr von A.Lange & Söhne erst nach 122,6 Jahren neu justiert werden. Besonders eindrucksvoll ist das Werk von Thomas Strehler, der gleich vier Komponenten für die Darstellung der Mondphasen verwendet. Hier beträgt die errechnete Abweichung ein Tag in zwei Millionen Jahren.

Armbanduhren mit Mondphasendarstellung müssen nicht teuer sein

Heutzutage lassen sich Mondphasenuhren mit verhältnismäßig geringem Aufwand herstellen. Daher gibt es im Handel auch Armbanduhren mit Mondphasenanzeige die preislich im Einstiegssegment beziehungsweise im mittleren Preisbereich liegen. Vor allem kleiner Markenhersteller wie Edox, Zeno-Watch Basel oder Schauer bieten eine Mondphasenuhr zu erschwinglichen Preisen an.

Fazit:

Heutzutage werden Uhren mit Mondphasenanzeige und Kalender günstig im Handel angeboten. Dennoch ist eine Mondphasenuhr, die von Hand in einer namhaften Uhrenmanufaktur wie Montblanc (Heritage Chronometrie Quantieme Annuel Vasco de Gama), A.Lange & Söhne (Richard Lange:Terraluna) oder Piaget (Emperator Coussin) hergestellt wird, ein Spiegelbild traditioneller Uhrmacherkunst.